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Die Stadt Gehren

Die frühere Stadt Gehren ist jetzt ein Ortsteil von Ilmenau, gelegen im Thüringer Wald.

Wiesen, Wald und Felder umgeben den idyllischen Ort, an welchem die Familie Bach einst wirkte.

Ausführliche Informationen über die Geschichte Gehrens finden Sie auf den Internet-Seiten des Heimatgeschichtsvereins Gehren.

Gehren heute (gekürzt nach H. Munko 2021)

Geographisches
Gehren ist ein Ortsteil der Stadt Ilmenau im Ilm-Kreis in Thüringen. Er liegt etwa acht Kilometer südöstlich von Ilmenau im Tal der Wohlrose zwischen dem Thüringer Wald im Südwesten und dem das Thüringer Schiefergebirge einleitenden Langen Berg im Südosten. Gehren war bereits seit dem Mittelalter ein Amtssitz. Von dort aus wurde der südöstliche Teil des heutigen Ilm-Kreises um die Orte Langewiesen, Gehren und Großbreitenbach verwaltet, der einst zur Schwarzburg/Sondershäuser Oberherrschaft gehörte. Verwaltungssitz war das 1997 abgerissene Amtshaus. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte in Gehren die Industrialisierung ein und der Ort entwickelte sich zur Stadt.

Wirtschaft
Gehren war einst bedeutender Industrieort. Es gab in Gehren Glas-, Porzellan-, Spielwaren- und Holzindustrie. Das Gehrener Sägewerk war das größte der DDR. Gegründet wurde es jedoch schon um die Jahrhundertwende, mit zeitweise über 800 Mitarbeitern. Heute gibt es in Gehren verschiedene mittelständische Unternehmen, die sich im Gewerbegebiet im Norden der Stadt angesiedelt haben. Bekannt wurde Gehren durch den Sitz der Landeswaldarbeiterschule Thüringens und die Fabrikation von Plüschtieren. Die Plüschtierfabrik produziert auch heute noch, sie konnte sich, im Gegensatz zu vielen anderen Betrieben, auf dem freien Markt behaupten. Bestellungen sind gegenwärtig jedoch nur über das Internet möglich. [https://commons.wikimedia.org/wiki/Gehren?uselang=de]

Schloss
Ein erstes markantes Gebäude, das als Wartturm diente, entstand wahrscheinlich schon im 12. Jahrhundert an einer Handelsstraße von Erfurt nach Nürnberg. 1308 errichteten die Herren von Berlstedt an den Turm anschließend einen Nordflügel. Der Gebäudekomplex ging 1464 in den Besitz der Grafen von Schwarzburg über. Diese errichteten alsbald einen Südflügel. Ab 1574 wurde der erweiterte Gebäudekomplex im Stil der Renaissance ausgebaut und der Nord- mit dem Südflügel zu einem vierseitigen Schloss vereinigt. Dazu wurden zum Teil Sandsteinquader aus dem aufgelassenen Kloster Paulinzella verwendet. Die Schlosskapelle entstand 1666. In der Folgezeit diente das Schloss als Jagd- und Sommerresidenz der Grafen und Fürsten von Schwarzburg/
Sondershausen, Fürst Günther I. nutzte es sogar zwischen 1720 und 1740 als Residenz. 1918 ging es in den Besitz des Landes Thüringen über und wurde überwiegend als Wohnhaus genutzt. Bei einem Brand am 11. September 1933 wurde das Schloss zerstört und in den Folgejahren größtenteils abgerissen, sodass nur noch Reste einiger Umfassungsmauern übrig sind. Zwischen 1997 und 2001 wurde die Ruine gesichert, teilweise restauriert und zugänglich gemacht. Umgeben ist sie vom weitläufigen Schlosspark im Stil eines englischen Gartens.
[https://commons.wikimedia.org/wiki/Gehren?uselang=de]

Kommune
Am 26. Mai 2019 wurde im Zuge einer Gebietsreform während der Kommunalwahl in Thüringen auch über einen neuen ehrenamtlichen Ortsteilbürgermeister für Gehren abgestimmt. Im Gegensatz zu den Vorjahren ist dieser nun nicht mehr für die Ortsteile Jesuborn und Möhrenbach zugleich zuständig. Am 11. Juni 2019 wurde in einer Stichwahl für eine fünfjährige Amtszeit Sabine Krannich (DIE LINKE) gewählt. Zuvor waren von 1994 bis 2005 Hartmut Breternitz (CDU) und von 2005 bis 2019 Ronny Bössel (FBG Gehren) hauptamtliche, und ab 2011 auch ehrenamtliche  Bürgermeister von Gehren.
[https://commons.wikimedia.org/wiki/Gehren?uselang=de]

Wappen
Blasonierung: „In Gold auf grünem Boden ein Wilder Mann mit Laubkrone und Laubschurz, in der linken Hand eine bewurzelte Fichte haltend.“  Der Wilde Mann dürfte die Abwandlung einer ursprünglich anderen Wappenfigur sein, denn das erste Siegel aus dem 16. Jahrhundert zeigt einen von rechts nach links schreitenden Mann mit hohem Hut und langem Rock, der einen Stab, wahrscheinlich den Schulzenstab, in der Hand hält. Die Wappenänderung erfolgte offenbar, um dem schwarzburgischen Fürstenhaus, das einen Wilden Mann als Schildhalter führte, für die Stadtrechtsverleihung 1855 Dankbarkeit zu bekunden. Die Fichte steht für den Holzreichtum der Umgebung und die einst bedeutende Holzindustrie Gehrens. [https://commons.wikimedia.org/wiki/Gehren?uselang=de]


H. Munko, 2021

 

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